Es werden immer mehr Häuser mit Wohnungen, die für ältere Bewohnerinnen zahlbar sind, abgerissen. Als Beispiel seien die Gebäude der Swiss Life an der Isengrundstrasse genannt. Auch das Alterswohnheim an der Badstrasse findet bald sein Ende. Zudem werden mit der Errichtung des neuen Altersheims alle Aussenposten, also «Wolfshaus», «Mauersegler» etc., geschlossen.

Das Angebot für Wohnen im Alter wird im neuen Altersheim deutlich geringer als bisher, es sinkt um etwa um 20 Wohneinheiten. Ein entsprechender Rückgang der Nachfrage nach altersgerechtem Wohnraum wird in den kommenden Dekaden nicht erwartet. Im Gegenteil: alle Statistiken zeigen eine Zunahme der Nachfrage. Dies wird zusätzlich durch dem Umstand verschärft, dass eine zunehmende Zahl von älteren Personen oder Paaren viel länger in ihren eigenen Wohnungen leben bleiben möchten und deshalb erst sehr spät entsprechende Pflegeeinrichtungen benötigen.

Das Leitbild der Stadt Adliswil unterstützt klar ein möglichst langes und selbständiges Wohnen. Ob die neuen Pflegestudios in dem Neubau der Sihlsana diesbezüglich zum Ziel führen, wird sich weisen bzw. ist zu hinterfragen. Die Wartefrist für eine Alterswohnung liegt jetzt aktuell bei rund 10 Jahren, Tendenz steigend, Stichwort «Baby-Boomers». Der Markt fokussiert allein auf die Rendite, womit soziale / gemeinschaftsfördernde Sichtweisen aussen vorgelassen werden. Gerade darum gibt es verschiedene Institutionen, Stiftungen und Plattformen, die selbstverantwortlich Alterswohnungen finanzieren, bauen und verwalten.

Wir bitten den Stadtrat um die Beantwortung der folgenden Fragen:

  1. Wie garantiert der Stadtrat, dass der künftige Bedarf an günstigen Wohnungen für ältere, Bewohnerinnen in Adliswil gesichert wird?
  2. Wie, mit welchen Mitteln gedenkt die Stadt den baugenossenschaftlichen, generationenübergreifenden Wohnungsbau zu fördern/zu erleichtern?
  3. Beabsichtigt die Stadt Adliswil Baufelder im Baurecht an Stiftungen, Genossenschaften etc. zu den gleichen Konditionen abgeben, wie bei den bisher unterstützen Baugenossenschaften?
  4. Will die Stadt Adliswil künftig m it einer grösseren Verdichtung günstigen, bundesfinanzierten Wohnraum in Zusammenarbeit mit Genossenschaften und Stiftungen neu erstehen lassen, z. B. im Bereich Kilchbergstrasse / Badstrasse / Feldstrasse?
  5. Wie gedenkt die Stadt via Bauzonenordnung Einfluss zu nehmen auf gemeinsamkeitsförderndes Wohnen in Adliswil?

Adliswil, 2. Nov.22, Daniel Frei, Harry Baldegger, Bernie Corrodi und Heinz Melliger (alle Freie Wähler Adliswil)

Und nun warten wir gespannt auf die Antwort des Stadtrates…