Am 27. November stimmen wir über die von FDP und SVP erzwängte Teilrevision der Au- und Zonenordnung (BZO). Die Argumente dafür sind an den Haaren herbei gezogen. Darum hier ein Leserbrief als Faktenordner:
Den Faden verloren, Leserbrief von Frau Barbara Bach-Tschudin vom 29.9.22
Dem Leserbrief von Barbar Bach muss widersprochen werden, er hält einem Faktencheck nicht stand.
Es ist richtig, dass die Wohnungen, die in Adliswil früher gebaut wurden, den günstigsten Mietzinsspiegel im Bezirk ausweisen. Die von Frau Bach genannte Jahreszahl stimmt aber nicht, denn im Jahr 2015 sind die Mietobjekte in Lebern und teilweise Dietlimoos schon bezogen worden, wie auch die Wohnungen wie zum Beispiel im Migrosgebäude, mit Mietzinsen die deutlich über dem Bezirksmittel liegen.
Die nach 2015 gebauten Wohnungen findet man vor allem im Dietlimoos, zum Teil in der Region Wilacker und im Zentrum. Die sind alle teurer als der Bezirksdurchschnitt. Aber alle sind ohne die Mehrwertabgabe gebaut worden. Wir lernen also daraus, dass in jedem Fall der Markt die Mietpreise bestimmt.
Jeder Bauherr kann künftig nach der bestehenden Bauzonenordnung bauen, ohne Mehrwertabgabe. Sie ist kein Zwang! Will der Bauherr aber verdichtet bauen, mehr Wohnungen schaffen, kommt die Mehrwertabgabe zum Tragen.
Die Mehrwertabgabe kommt vollumfänglich der Adliswiler Bevölkerung zugute. Zum Beispiel bei Parkanlagen, bei Fusswegen – und Dutzenden anderen Projekten, deren Verwirklichung ohne diese moderate Abgabe fraglich wären.
Das Komitee, das dieses zwängende Referendum bekämpft, umfasst bürgerliche Mittelstandsparteien wie die Freien Wähler, die Mitte, auch die GLP, sodann die Grünen und die SP. Die klare Mehrheit des Adliswiler Gemeinderates also.
Und zum Schluss: Gemäss Urteil des Bundesgerichts vom 5. April 2022 (Fall Meikirch) ist ein Verzicht auf den kommunalen Mehrwertausgleich bis auf weiteres nicht möglich (siehe Kreisschreiben vom 23. Juni 2022).
Sie sind herzlich eingeladen, am 22. Oktober anlässlich eines Polit-Cafés im Bruggeschulhaus, mit uns das Thema Mehrwertabgabe zu diskutieren.
Bernie Corrodi, im Namen der Interessengemeinschaft BZO Adliswil