Wie soll Adliswil wachsen? Mit dieser Frage luden vergangenen Samstag die Freien Wähler Adliswil im Rahmen eines ihrer «Polit-Café» Interessierte dazu ein, sich zu informieren und über diese Frage auszutauschen. 

Die einleitenden Worte von Präsident Heinz Melliger, die zahlreichen und vielseitig interessierten Polit-Café-Gäste, und die elf grossen Informationspanels: diese Mischung führte drinnen in der Kulturschachtel, wie auch draussen bei gutem Wetter, zu einem engagierten und spannenden Austausch unter den Besucherinnen.

Aktuell erfolgt in Adliswil ein grosser Wachstumsschub an Siedlungen durch diverse private Investoren, die zahlreichen sichtbaren Krane und Baugespanne zeugen davon. Auch das vom Stadtrat propagierte, regional umstrittene Projekt «Letten» gehört dazu. Zahlreich waren deshalb die Fragen im Podiumsgespräch:

Wie viel Wachstum wollen wir, was kostet uns dieses Wachstum und letztendlich: was bedeutet dies für unsere kleine Stadt Adliswil, für unsere lokale Identität? Wie können wir als Adliswilerinnen und Adliswiler Einfluss nehmen? Wollen wir hinsichtlich folgender Generationen weiterhin noch verbliebene Grünflächen überbauen – gibt es allenfalls Alternativen? Welchen Preis zahlen wir dafür, wenn Infrastruktur, Schulanlagen und Abwasserentsorgung so schnell wachsen müssen?

Adliswil hat heute ca. 19’000 Einwohner. Die jetzt bekannten und geplanten Gebietsentwicklungen werden die Einwohnerzahl um ein paar weitere tausend Einwohner in den kommenden Jahren anwachsen lassen. Ob dieser Trend für die nächsten zehn und weiteren Jahre bestehen bleibt, wissen wir noch nicht. Wegen der hervorragenden Lage von Adliswil als Nachbargemeinde von Zürich, zugleich nahe zum Erholungsgebiet von Sihlwald und Albis, steigt die Nachfrage nach Wohnraum weiter an.

Im angeregtem Plenumsgespräch, und in vielen Einzelgesprächen mit Mitgliedern der Freien Wähler wurden verschiedenste Meinungen und Haltungen diskutiert. Einige Teilnehmende wünschten sich, dass die Stadt selbst vermehrt öffentliche Informationsanlässe ähnlicher Art durchführt.

Einig waren sich die Teilnehmen, dass die anstehende Revision der kommunalen Bauzonenordnung eine grosse Rollen spielen wird. Das Zauberwort «Verdichtung» lässt viele hoffen, dass die natürlichen Grenzen an bebaubarem Boden eher früher als später überdacht wird.

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